Die Frage könnte aber auch lauten: Was bringen sie dem Zuschauer? Videos können Marken und Unternehmen bekannter machen, sollten dabei aber die Zielgruppe nicht aus den Augen verlieren.
Ein Video, das auch dem Zuschauer einen Mehrwert bietet, bringt letztlich auch dem eigenen Unternehmen etwas. Bei der Konzeption eines Videos sollte also von Beginn folgende Frage im Fokus stehen: Warum sollte sich der Nutzer das Video anschauen?
Unbestritten ist, dass gut durchdachte Videos für Aufmerksamkeit sorgen können. Gibt man etwa bei Google in der Suche eine Frage ein, zählen Videos häufig zu den ersten Resultaten – noch vor den eigentlichen Suchergebnissen.
Ein enormes Potential, wenn man bedenkt, dass mehr als zwei Drittel der Menschen in Deutschland täglich im Internet sind – davon übrigens 41 Prozent, um Medien zu konsumieren.
Potentielle Kunden lassen sich so einfach erreichen und mit wichtigen Informationen versorgen – meist auch deutlich glaubwürdiger als ein anonymer Text, dem ein klarer Absender fehlt: Im Video sehen wir nicht nur die Person, die zu uns spricht. Neben den Inhalten spielen hier auch Gestik und Mimik eine wichtige Rolle: Die Aussagen wirken authentischer und der Zuschauer kann sich viel einfacher mit seinem Gegenüber identifizieren.
Klasse statt Masse
Vor dem Hintergrund der Authentizität ist die Qualität des Videos wichtig. Ziel darf es nicht sein, möglichst viele Videos zu produzieren. Der Absender muss seine Zielgruppe klar definieren. So entstehen dann Recruiting-Videos, um Bewerber direkt anzusprechen. Oder etwa Produktvideos, um bestehende oder neue Kunden anzusprechen und die Vorteile einer Marke hervorzuheben.
Die Mär vom Zahnpasta-Lächeln
Doch egal, für welche Zielgruppe man sich entscheidet: Videos dürfen nichts versprechen, was die Marke oder das Unternehmen letztlich nicht halten kann. Im Recruiting-Video sind echte Mitarbeiter deutlich glaubwürdiger, wenn sie nicht wie Darsteller nur in ihre Rollen schlüpfen und mit einem Zahnpasta-Lächeln für die zu besetzenden Stellen werben. Und auch den Mitarbeitern hilft es nicht, wenn das Vorstandsmitglied die aktuelle Entwicklung des Unternehmens auswendig gelernt und ohne jegliche Emotion im Video vorträgt. Natürlich sollen die Aussagen auch nicht hilflos in die Kamera gestammelt werden. Auch hier spielen Emotionen – ein kurzes Lächeln oder ein kleines Satzholpern – eine wichtige Rolle. Kurze und aufrichtige Aussagen bringen mehr, als eine unnatürliche Marketingsprache, deren wahre Aussage zwischen den Zeilen zu finden ist.